Multi-Resistente-Erreger (MRE)

Auf der nachfolgenden Themenseite erhalten Sie Informationen 

  • zum Multi-Resistenten-Erreger (MRE),
  • für Patientinnen und Patienten sowie Angehörige,
  • zum MRE-Netzwerk sowie
  • für Ärztinnen, Ärzte und Fachpersonal.

Multi-Resistente-Erreger (MRE)

Multiresistente Erreger (MRE) sind Mikroorganismen, meistens Bakterien, die eine natürliche oder erworbene Unempfindlichkeit gegenüber einer breiten Palette von antimikrobiellen Wirkstoffen, insbesondere Antibiotika, aufweisen. Diese Resistenzentwicklung stellt eine besorgniserregende Herausforderung im Gesundheitswesen dar, da sie die Behandlung von Infektionen erschwert und das Risiko für schwerwiegende Krankheitsverläufe erhöht.

Die Entstehung von MRE resultiert aus einer Kombination von Faktoren, darunter der unsachgemäße oder übermäßige Einsatz von Antibiotika in der klinischen Praxis, die Verwendung von antimikrobiellen Wirkstoffen in der Landwirtschaft sowie unzureichende Hygienepraktiken. Diese Erreger können von Mensch zu Mensch übertragen werden und besonders in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen weitreichende Auswirkungen haben.

Die Prävention und Kontrolle von MRE erfordert eine multidisziplinäre Herangehensweise. 
Dazu zählen eine rationalisierte und gezielte Verschreibung von Antibiotika, um den Selektionsdruck für resistente Erreger zu minimieren, adäquate Hygienemaßnahmen in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen, sorgfältige Überwachung und Surveillance von Infektionen, sowie die Förderung von öffentlicher Aufklärung und Bewusstseinsbildung, um der wachsenden Bedrohung durch MRE effektiv zu begegnen.

Neben multiresistenten Erregern wie MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) und MRGN (Multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien) geraten Clostridioides difficile und VRE (Vancomycin resistente Erreger) immer mehr in den Fokus.

Informationen für Patientinnen und Patienten sowie Angehörige

MRE-Netzwerk

„Das Netzwerk gegen die zunehmende Verbreitung von MRE (Multi-Resistente-Erreger) der Kreisverwaltung Kleve“, wurde ursprünglich gegen die zunehmende Verbreitung von MRSA im Jahr 2008 von Frau Dr. med. Martina Scherbaum gegründet.
Es stellt seitdem eine wichtige Plattform dar, auf der sich auf Landkreisebene Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitswesens einmal jährlich treffen. 
Die Koordinierung und Festlegung der Themenschwerpunkte erfolgt durch die Abteilung Gesundheitsangelegenheiten des Kreises Kleve unter Berücksichtigung der derzeitigen Infektionslage, aktuellen gesetzlichen Grundlagen und Empfehlungen sowie der Interessen der am Netzwerk teilnehmenden Personen. 
Schwerpunkt der Veranstaltung sind wissenschaftlich fundierte Vorträge sowie der anschließende fachliche Austausch und die Diskussion. 
Zudem ist die Veranstaltung bei der Ärztekammer Nordrhein als zertifizierte Fortbildung angemeldet und wird entsprechend mit Fortbildungspunkten für die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten honoriert. 

Aufgabe des MRE-Netzwerkes ist die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Versorgung der betroffenen Personen, insbesondere beim Übergang zwischen stationärer und ambulanter Versorgung (Schnittstellenproblematik). 
Hier sollen gezielte Präventionsmaßnahmen zur Patientensicherheit und zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen. Aus diesen Gründen ist eine gemeinsame Strategie zur Prävention der Weiterverbreitung mulitresistenter Erreger notwendig. 

Evidenzbasierte Maßnahmen des Hygiene- und Infektionsschutzes wie die Umsetzung von Hygienemaßnahmen gemäß den Empfehlungen des Robert Koch-Institutes (KRINKO-Empfehlungen), riskoadaptieres Screening, Therapie und ggf. Sanierung der infizierten bzw. kolonisierten Personen sowie die Aufklärung von betroffenen Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen sollen Anwendung finden. 
Zudem hat besonders die Förderung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit der Einrichtungen im Gesundheitswesen mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) oberste Priorität. Hierfür wurden u. a. von der Abteilung Gesundheitsangelegenheiten des Kreises Kleve spezifische Informationsmaterialien entwickelt, welche als papiergebundene Flyer öffentlich ausgelegt und digital auf der Homepage der Kreisverwaltung Kleve bereitgestellt werden. 

Im Rahmen der Datenerhebung und zur Beurteilung der Trendentwicklung von multiresistenten Erregern findet außerdem eine jährliche Abfrage über den Nachweis von multiresistenten Bakterien bei Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern des Kreises Kleve mit differenzierter Betrachtung des ggf. mitgebrachten oder nosokomial erworbenen Nachweises statt.

„Das Netzwerk gegen die zunehmende Verbreitung von MRE (Multi-Resitente-Erreger) der Kreisverwaltung Kleve“ befindet sich in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess, um den sich wandelnden Anforderungen und Erkenntnissen gerecht zu werden. Durch regelmäßige Evaluation und Anpassung der strategischen Ausrichtung wird eine effektive Bekämpfung von multiresistenten Erregern bewirkt. Dabei werden stetig neue wissenschaftliche Erkenntnisse und bewährte Hygiene- und Infektionsschutzpraktiken eingebunden, um so die Präventions- und Versorgungsmaßnahmen zu verbessern und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürgern zu schützen.

Die letzten Fachbeiträge der vortragenden Dozenten der jährlichen Netzwerkveranstaltungen finden Sie unter dem Punkt „Downloads“.

Informationen für Ärztinnen, Ärzte und Fachpersonal