Jobcenter Kreis Kleve: Ziel ist es, Langzeitarbeitslosigkeit zu beenden

Bürgergeld-Statistik November veröffentlicht

 

Kreis Kleve – Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland tritt sozusagen „auf der Stelle“. Dies wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt und die Vermittlung von langzeitarbeitslosen Erwerbsfähigen aus. Das Jobcenter Kreis Kleve betreut aktuell etwa 7.200 Personen, die im Langzeitleistungsbezug stehen. Das bedeutet, er oder sie hat in den letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate lang Bürgergeld und damit Leistungen nach dem SGB II erhalten. Trotz der stetig steigenden Zahl von Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen sind dies 500 Personen mehr als im Vorjahr. Für den Anstieg sind insbesondere die Zuzüge von Menschen aus der Ukraine verantwortlich, die bereits frühzeitig nach Beginn des Krieges Bürgergeld vom Jobcenter erhielten. Gründe für die lange Verweildauer im Bürgergeldbezug sind häufig die immensen Wartezeiten auf einen Platz in einem Integrationskurs und die langwierigen Verfahren zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. 

Ziel der Jobcenter ist es, Langzeitarbeitslosigkeit zu beenden oder diese möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Erwerbslosigkeit häufig verfestigt und diese Personen dann nur durch langwierige Stabilisierungsmaßnahmen dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen. 

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die sich vorstellen können, einer entsprechenden Person eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu eröffnen, können beispielsweise befristete Lohnkostenzuschüsse in Höhe von bis zu 100  Prozent des Arbeitsentgeltes erhalten. Ziel ist die anschließende ungeförderte Weiterbeschäftigung. Ein wichtiger Erfolgsfaktor zur Stabilisierung des Beschäftigungsverhältnisses ist dabei das begleitende Coaching durch die Jobcenter im Kreis Kleve. 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jobcentern bieten den Betroffenen mit verschiedenen Programmen eine individuelle Beratung und Unterstützung. In der täglichen Beratung zeigt sich immer wieder, dass in vielen Fällen die Langzeitarbeitslosigkeit mit einer oder mehreren gesundheitlichen Einschränkungen einhergeht. Physische und psychische Einschränkungen sind die häufigsten Vermittlungshemmnisse. Somit gehören bei Bedarf auch passgenaue Maßnahmen zur gesundheitlichen Stabilisierung oder die Vermittlung in kreisseitig geförderte Angebote im Bereich der Drogen-, Sucht- und Schuldnerberatung zum Beratungsangebot. 

Weniger Bedarfsgemeinschaften im Kreisgebiet

Derzeit leben im Kreis Kleve laut der November-Statistik des Jobcenters insgesamt 15.973 Menschen in 8.712 Bürgergeld-Bedarfsgemeinschaften. Im Vormonat Oktober 2024 waren dies 8.743 Bedarfsgemeinschaften. Aktuell sind 11.887 Leistungsberechtigte erwerbsfähig – bei den verbleibenden 4.086 Personen handelt es sich in der Regel um Kinder. Von 100 Einwohnerinnen und Einwohnern im Kreisgebiet befinden sich etwa 5,7 Personen im Bürgergeld-Leistungsbezug. Im überregionalen Vergleich liegt der Wert bundesweit bei 6,8 und landesweit bei 9,0. In den Nachbarkreisen liegt diese Quote in Wesel bei 7,5, in Viersen bei 6,0 und in Borken bei 4,8. 

Die Vermittlungen in Arbeit werden im Jobcenter-Monatsbericht mit einer dreimonatigen Wartezeit erfasst. In der November-Statistik stehen somit die Vermittlungszahlen aus dem Monat Juli. Im Juli 2024 wurden 231 Personen in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vermittelt. Weitere 87 Menschen arbeiten nun in einem Minijob. 

Kosten der Grundsicherung für Arbeitsuchende

Zur Erfüllung des gesamten Aufgabenspektrums des SGB  II wurden im Oktober 2024 ein Betrag in Höhe von rund 12,78 Mio. Euro aufgewendet. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon etwa 1,5 Mio. Euro für die Kosten der Unterkunft. Im Jahr 2024 lagen die finanziellen Aufwendungen bislang (Januar bis Oktober) bei insgesamt etwa 127 Mio. Euro.