Tipps für die Feiertage: Gesundheitsamt empfiehlt Schutz vor Atemwegserkrankungen
Die Zahl der Infektionen mit Corona-, Rhino- und RSV-Viren nimmt im Kreis Kleve zu. Neben einer Impfung sind Hygiene-Maßnahmen der wichtigste Schutz, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Kreis Kleve – Viele Menschen planen zu Weihnachten und über den Jahreswechsel zahlreiche Treffen mit Familie und Freunden. Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve gibt Tipps, um bei der aktuellen Krankheitswelle bestmöglich geschützt zu sein und somit mögliche Übertragungen einer Infektion zu verhindern. Aktuell sind im Kreis Kleve überwiegend Infektionen durch das Coronavirus, verschiedene Rhinoviren oder auch durch das respiratorische Synzytial Virus (RSV) vorliegend. Deutschlandweit und auch im Kreis Kleve spielen Infektionen durch das Influenza-Virus hingegen noch eine untergeordnete Rolle.
Im Kreis Kleve liegt das Corona-Virus zahlenmäßig trotz insgesamt geringer allgemeiner Testung weiter ganz vorne bei den laborbestätigten Meldungen: So wurden dem Gesundheitsamt im Oktober noch 193 positive Testnachweise gemeldet, im November 475 und in der ersten Dezember-Hälfte bereits 294 (Stand 15. Dezember 2023). Durch Impfungen und überstandene Infektionen sind derzeit schwere Krankheitsverläufe selten. Die coronabedingte Belegung der Intensivbetten ist im Kreis Kleve auf einem niedrigen Niveau. Die vorherrschende Variante ist aktuell in ganz Deutschland „EG.5“ genannt „Eris“.
Seit Mitte des Jahres 2023 müssen zudem auch RSV-Labornachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden. So ist erstmalig eine statistische Auswertung möglich. Im Kreis Kleve gab es im Oktober einen gemeldeten Fall, im November 25 und in der ersten Dezember-Hälfte bislang 16 Fälle. Die Übertragung von RSV erfolgt von Mensch zu Mensch - überwiegend über Tröpfchen. Die erstmalige Infektion erfolgt meist in den ersten zwei Lebensjahren, weitere erneute Infektionen manifestieren sich altersunabhängig, besonders im fortgeschrittenen Alter. Es treten in der Regel unspezifische Symptome (Fieber, Schnupfen, reduziertes Allgemeinbefinden) sowie Symptome im Bereich der Atemwege auf. Bei Kindern kann eine RSV-Infektion insbesondere in den Wintermonaten mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden sein.
Empfehlungen zu Impfschutz und Hygiene
Den größtmöglichen Schutz vor einer Corona-Infektion an den Feiertagen und zum Jahreswechsel bietet eine Impfung. Von der ständigen Impfkommission (STIKO) wird allen Erwachsenen eine Basisimmunität mit drei Impfungen gegen Corona empfohlen, bei einer zusätzlich durchgemachten Coronainfektion sind zwei Coronaimpfungen als Basisschutz ausreichend. Allerdings sollten Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19 Verlauf (über 60-Jährige, Personen mit bestimmten Grunderkrankungen) und medizinisches und pflegendes Personal weitere Auffrisch-Impfungen erhalten. Diese sollten am besten mit auf die aktuelle Virusvariante angepassten Impfstoffen geschehen. Geeignet sind sowohl die bekannten RNA-Impfstoffe als auch der neue Proteinimpfstoff des Herstellers Novavax, welcher unter Verwendung von biologischen Zellkulturen gewonnen und mit einem Wirkverstärker versehen ist.
Daneben gibt es zwei neue RSV-Impfstoffe, die von der EU zugelassen worden sind: Seit Juni 2023 können Über-60-Jährige mit dem Impfstoff Arexvy aktiv gegen RSV geschützt werden. Daneben gibt es seit August 2023 mit dem Impfstoff Abrysvo eine Möglichkeit, sowohl 60-Jährigen als auch Säuglingen einen Schutz gegen RSV zur Verfügung zu stellen. Für letztere wird die Impfung schwangerer Frauen bei besonderer Gefährdung des Säuglings verabreicht und bewirkt dann, dass schützende Antikörper über die Plazenta auf den Säugling übertragen werden. Diese Impfung schützt etwa sechs Monate lang.
Neben einer Impfung ist Hygiene der beste Schutz gegen eine respiratorische Infektion. Dazu gehören u.a. regelmäßiges Händewaschen, hygienisches Husten und Niesen in die Armbeuge, regelmäßiges Stoßlüften der Aufenthaltsräume, Tragen von Mundschutz in engen Räumen mit vielen Menschen und Papiertaschentücher zu benutzen, die direkt entsorgt werden. Das Wichtigste aber: Bei Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion sollten die Betroffenen bestenfalls zuhause bleiben und den Kontakt mit anderen Menschen meiden.