Gutes Kita-Angebot bei schwierigen Rahmenbedingungen
Der Kreis Kleve stellt die Bedarfsplanung für die Jahre 2025 bis 2030 im Jugendhilfeausschuss vor
Kreis Kleve – Der Kreis Kleve hat die Bedarfsplanung für Kindertagesstätten (Kitas) und die Kindertagespflege für die kommenden Jahre vorgestellt. Der Jugendhilfeausschuss beschloss jetzt einstimmig den Entwurf für die Jahre 2025 bis 2030. „Unser Angebot ist nach wie vor gut. Gemeinsam mit den Kommunen, Trägern, Einrichtungen und weiteren Akteuren können wir eine zuverlässige Kinderbetreuung gewährleisten – und zwar bei den Kindern im Alter unter drei wie auch im Alter über drei Jahren“, sagt Landrat Christoph Gerwers. „Dabei sind die Rahmenbedingungen aktuell sehr schwierig: Der anhaltende Fachkräftemangel sowie hohe Investitions- und Finanzierungskosten erschweren die mehrjährige Planung. Hinzu kommt, dass die Neufassung des Kinderbildungsgesetzes immer noch aussteht und wir somit auf dringend notwendige Reformen in der Kindertagesbetreuung warten.“
5.252 Kita-Plätze in 82 Einrichtungen
Zum ersten Mal seit Jahren sinkt die Zahl der belegten Plätze in der Zuständigkeit des Kreises Kleve. Dies sind die Kommunen Bedburg-Hau, Issum, Kalkar, Kerken, Kranenburg, Rees, Rheurdt, Straelen, Uedem, Wachtendonk und Weeze. Insgesamt 5.252 Kita-Plätze bieten die Einrichtungen ab Sommer 2025 an – und damit 61 weniger als im Vorjahr. „Aufgrund der demografischen Entwicklung können wir in einzelnen Kommunen und Einrichtungen nun endlich auf Überbelegungen der Gruppen verzichten“, sagt André Amourette, Leiter der Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung Kleve. Die geburtenstarken „Corona-Jahrgänge“ sind mittlerweile in der Betreuung angekommen. In den nachfolgenden Jahrgängen sind die Geburtenzahlen deutlich zurückgegangen. „Diese Entwicklung wird sich – voraussichtlich – in den kommenden Jahren fortsetzen“, sagt Amourette. Stabil bleibt die Zahl der Einrichtungen. Im Zuständigkeitsbereich des Kreises Kleve gibt es 82 Kitas. Dies ist eine weniger als im Vorjahr. Die Einrichtung in Kranenburg-Zyfflich wird geschlossen. Dem gegenüber steht in Kranenburg ein adäquates Ersatz-Angebot bereit.
Übergangslösungen für Rheurdt geplant
Im Vorjahr gab es Schwierigkeiten, den Familien in Straelen und Kerken ein umfassendes Betreuungsangebot zu ermöglichen. In diesen Kommunen konnten zwischenzeitlich neue Gruppen eingerichtet werden. Momentan sind allein in der Gemeinde Rheurdt Schwierigkeiten bei der Versorgung der Kinder zu erwarten. Dort soll mittelfristig eine neue Einrichtung mit vier Gruppen gebaut werden. Dazu ist der Kreis Kleve in konkreten Gesprächen mit Investoren und einem Träger. „Bis zur Fertigstellung sind wir optimistisch, die Lücken mit Übergangslösungen schließen zu können“, sagt Amourette. Daneben könne es in der einen oder anderen Kommune oder Einrichtung Einzelfälle geben, die im Rahmen der weiteren Planung jedoch voraussichtlich zu lösen sein werden. „Von größeren Problemen gehen wir derzeit nicht aus.“
Längere Betreuungszeiten gewünscht
Die aktuell rund 5.250 Betreuungsplätze in den Städten und Gemeinden im Zuständigkeitsbereich des Kreises Kleve verteilen sich auf rund 4.200 Plätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren sowie knapp 1.050 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Zudem betreuen 172 Tagespflegepersonen insgesamt 792 U3-Kinder (plus 86). Mit 63,8 Prozent ist die Betreuungsquote im U3-Bereich – auch landesweit – beachtlich.
Ungebrochen ist der Trend nach längeren Betreuungszeiten in den Einrichtungen: Aktuell geben mit 51,4 Prozent zum ersten Mal mehr als die Hälfte der Erziehungsberechtigten ihr Kind für 45 Stunden pro Woche in die Kita. Dieser Trend steigt seit Jahren an.