Mpox (früher "Affenpocken")

Virus und Ansteckung

Affenpocken sind eine eher seltene, übertragbare Viruserkrankung, die bisher überwiegend in Zentral- und Westafrika aufgetreten ist. Erreger ist das Affenpockenvirus auch Monkeypox Virus genannt. Das Virus ist verwandt mit den klassischen humanen Pockenviren (Variola, Smallpox) und den als Zoonose bekannten Kuhpockenviren.

Seit Mai 2022 werden in verschiedenen Ländern außerhalb Afrikas Fälle von Affenpocken registriert, darunter auch in Deutschland. Die hier auftretenden Erkrankungen zeigen einen eher milden Verlauf und betroffene Personen erholen sich innerhalb von einigen Wochen.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich

  • durch direkten Körperkontakt (häufigste und wichtigste Möglichkeit)
  • durch kontaminierte Gegenstände (zum Beispiel Handtücher, Bettwäsche, Kleidung)
  • selten durch Tröpfcheninfektion bei engem Kontakt
  • eine Übertragung über Aerosole ist nach aktuellem Kenntnisstand unwahrscheinlich

Symptome

Die Erkrankung wird häufig – aber nicht immer – von allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber, Kopf-, Muskel-  und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Frösteln oder Abgeschlagenheit eingeleitet oder begleitet. Einige Menschen haben jedoch keine allgemeinen Krankheitssymptome. Charakteristisch sind dann die teils sehr schmerzhaften Hautveränderungen wie Flecken, Bläschen und Pusteln, die letztlich verkrusten und abfallen. Der Ausschlag konzentriert sich in der Regel auf Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Die Haut- und Schleimhautveränderungen können aber auch im Mund und an den Augen gefunden werden.

Diagnose

Bei Verdacht auf Affenpocken wenden Sie sich an Ihren Hausarzt/ Hausärztin, HIV-Schwerpunktpraxis, Hautarztpraxis; bitte informieren Sie die Praxis vorab über den Verdacht.

Isolierung von Erkrankten

Es ist wichtig, dass sich infizierte Personen für die Dauer der Erkrankung gewissenhaft isolieren, d.h. möglichst in einem Zimmer bleiben. Im Idealfall sollten sie Zugang zu einem eigenen Badezimmer haben.  

Das Affenpockenvirus ist in der Lage, über lange Zeiträume (Tage bis Monate) auf Oberflächen oder Stoffen zu überleben. Daher sollten Bettzeug und Haushaltsgegenstände nicht mit anderen Personen geteilt werden. 

Impfung und Therapie

Die STIKO empfiehlt den Pockenimpfstoff Imvanex für die Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach Affenpockenexposition und für die Indikationsimpfung von Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko. Da der Impfstoff derzeit nur eingeschränkt verfügbar ist, sollte die PEP prioritär exponierten Kontaktpersonen angeboten werden. Darüber hinaus sollten sowohl bei der PEP als auch bei der Indikationsimpfung Personen mit einer erhöhten Gefahr für einen schweren Verlauf (z. B. Personen mit Immundefizienz) bevorzugt geimpft werden.

Personen, die (bis 1976 in der BRD bzw. bis 1982 in der DDR) gegen die „echten“ Pocken geimpft worden sind, verfügen nach bisheriger Einschätzung über eine Immunisierung.

Für die Akuttherapie existiert ein geeignetes Medikament. In der Regel klingen die Symptome aber ohne Therapie wieder ab.

Meldung

Bei Affenpocken handelt es sich um eine meldepflichtige Krankheit, über die das Gesundheitsamt informiert werden muss.