ALKIS -ETRS89/UTM

Einführung des Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems (ALKIS) und Umstellung auf das Europäische Terrestrische Referenzsystem 1989 mit Universaler Transversaler Mercator-Abbildung (ETRS89/UTM)

Informationen für Interessierte, Datenkunden und Vermessungsstellen

Hintergrund
Das Liegenschaftskataster und die Landesvermessung in der Bundesrepublik Deutschland befinden sich derzeit in einem grundlegenden Modernisierungsprozess.

Die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) hat in den neunziger Jahren die Grundsatzentscheidung getroffen,

1. alle Lagebezugssysteme in der Bundesrepublik Deutschland von z. B. Gauß-Krüger-Koordinaten einheitlich auf UTM-Koordinaten (Universal Transversal Mercatorprojektion) mit dem Bezugssystem ETRS89 und
2. die Führung des Liegenschaftskatasters und weiterer Geobasisinformationssysteme des amtlichen Vermessungswesens bundesweit auf einheitliche AFIS-ALKIS-ATKIS-Modell umzustellen.

Gemäß landesseitiger Vorschriften sind bestehende Programmsysteme zur Katasterführung in NRW spätestens bis zum 31.12.2012 durch solche Systeme abzulösen, die dem bundeseinheitlichen ALKIS-Modell genügen. Spätestens mit der Einführung von ALKIS sind die Katasterdaten auch auf ETRS89/UTM umzustellen.

Umstellung zum 01.07.2012 erfolgreich durchgeführt
Um Nutzer des Liegenschaftskatasters nicht mehrfach mit Umstellungen zu belasten, erfolgte die Umstellung auf ALKIS und ETRS89/UTM beim Kreis Kleve zeitgleich.

Beim Kreis Kleve waren in diesem Zusammenhang als Lagebezugssystem die auf dem Netz 77 beruhenden Gauß-Krüger-Koordinaten abgelöst worden. Das Liegenschaftskataster wurde bisher als Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) und Automatisiertes Liegenschaftsbuch (ALB) geführt.

Um die Dimension der Arbeiten zu verdeutlichen, folgen einige Zahlen:

·         16 Gemeinden

·         rund 1.232 km² Kreisfläche

·         rund 1,7 Mio. Punktdaten

·         rund 220.000 Flurstücke

·         rund 260.000 Gebäude

Auswirkungen auf jedermann
Die amtlichen Auszüge aus dem Liegenschaftskataster werden sich in ihrem Erscheinungsbild ein wenig verändern.

Auswirkungen auf Datenkunden
Durch den Wechsel des Lagebezugssystems wird die Lage eines jeden Punktes in der Karte – sei sie analog oder digital - nun durch ein anderes Koordinatenpaar beschrieben. Die für die Anpassung anderer Datenbestände notwenigen Transformationsparameter können vom Kreis Kleve bereitgestellt werden.
Grundsätzlich sind mit der UTM-Abbildung stärkere Abbildungsverzerrungen verbunden als dies bei den Gauß-Krüger-Koordinaten der Fall war. Die dadurch bedingte Abweichung zwischen Strecken und Flächen aus Koordinaten und solchen aus örtlich gemessenen Werten bleibt im Kreis Kleve mit einem Maximalwert von 2 cm auf 100 m moderat. Jedoch war die Gauß-Krüger-Verzerrung im Kreis Kleve vom Betrag so gering, dass sie bei der praktischen Koordinatenanwendung in den meisten Bereichen vernachlässigt werden konnte.
Die Punktnummern vieler Vermessungspunkte wurden durch den verschobenen Zuschnitt der Kilometerquadratsgrenzen verändert.

Die Objektstruktur in ALKIS und die neue einheitliche Datenaustauschschnittstelle NAS (Normbasierte Austauschschnittstelle) unterscheiden sich grundsätzlich von den Strukturen in ALB und ALK und deren Schnittstellen EDBS und WLDGE. Das BSZN-Verfahren wurde zudem durch das NBA-Verfahren (Nutzerbezogene Bestandsdatenaktualisierung) als Verfahren für regelmäßige Differenzdatenabgaben abgelöst.
Daneben können allerdings weiterhin auch Daten im Rasterformat sowie in den Vektorformaten dxf und shape abgegeben werden.

Auswirkungen auf Vermessungsstellen
Für Vermessungsstellen stehen unter der Rubrik Dokumente eine Vielzahl von Dokumenten zur Verfügung, die über die wesentlichen Änderungen informieren.