29.06.2022
„Coaching“-Angebot verbessert Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Jobcenter Kreis Kleve fördert gezielt Menschen, die trotz Arbeit auf Sozialleistungen angewiesen sind. Insgesamt ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften kreisweit im Juni 2022 leicht gestiegen.
Kreis Kleve – Aktuell sind insgesamt 12.843 erwerbsfähige Menschen im Kreis Kleve auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) angewiesen. Knapp 2.500 von ihnen gehen einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt nach und beziehen darüber hinaus staatliche Transferleistungen. Ihr Verdienst reicht nicht aus, um den Bedarf der Person oder der Familie vollständig zu decken.
Die Ursachen, die dazu führen, dass Erwerbseinkünfte nicht zur Finanzierung des Lebensunterhaltes ausreichen, sind vielfältig. Häufig sind Menschen betroffen, die geringfügig oder in Teilzeit beruflich tätig sind. Aber auch vollzeitbeschäftige Personen – beispielsweise mit niedrigen Stundenlöhnen – können auf den aufstockenden Leistungsbezug angewiesen sein. Umgekehrt können hohe Stundenlöhne bei niedriger Stundenzahl ein Grund sein, weshalb die Person ihren Lebensunterhalt oder den Lebensunterhalt der Familie nicht in ausreichendem Maße selber sicherstellen kann.
Das Jobcenter unterstützt diese Menschen aktiv darin, unabhängig von staatlichen Transferleistungen leben zu können. Das ausschließlich für Erwerbstätige konzipierte Angebot „Coaching“ hat – ebenso wie die Qualifizierung von Arbeitnehmern und die Beratung von Arbeitgebern – ein Ziel: die Beendigung des Leistungsbezugs.
Durch ein intensives Coaching kann jede teilnehmende Person nach vorhandenen Stärken gezielt gefördert werden. Die Durchführung der Maßnahme selbst kann ebenfalls an die Teilnehmenden angepasst werden: Geht eine Person beispielsweise an drei Vormittagen einer Teilzeitbeschäftigung nach, werden die Präsenszeiten der Maßnahme auf den Nachmittag gelegt.
Durch die beschäftigungsfördernde Maßnahme wurden zuletzt 36 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt. 14 Prozent der teilnehmenden Personen leben nun unabhängig von SGB-II-Leistungen und 25 Prozent konnten ihre Chancen auf Vermittlung in ein auskömmliches Beschäftigungsverhältnis steigern und sind nach dem Coaching aktiver auf dem Arbeitsmarkt.
Insgesamt ist im Kreis Kleve im Juni 2022 die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat gestiegen auf nunmehr 7.130 Bedarfsgemeinschaften (+123). So weist es der aktuelle Monatsbericht des Jobcenters Kreis Kleve aus. Im Vorjahresmonat lag die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften noch um 685 höher, nämlich bei 7.815. In den aktuell 7.130 Bedarfsgemeinschaften leben 12.843 Menschen, davon 9.509 erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 3.334 Sozialgeldempfänger – in der Regel Kinder.
Anlage:Monatsbericht SGB-II